Albanien stand lange nicht weit oben auf der Liste möglicher Reiseziele. Doch mit jeder neuen Aufnahme von stillen Küstenabschnitten, dramatischen Bergpässen und alten Festungen wurde das Interesse größer. Unsicher war nur, ob es sinnvoll wäre, dort selbst zu fahren – die Erfahrungen im Netz reichten von chaotisch bis problemlos.

Die Entscheidung fiel schließlich auf maximale Flexibilität. Wer unabhängig reisen möchte, ist mit einem Auto gut beraten. Nach kurzer Recherche fand sich über albanien mietwagen ein passendes Angebot – und das Abenteuer konnte beginnen. Acht Tage später war klar: Es war genau die richtige Wahl.

Die Buchung: unbürokratisch und transparent

Die Online-Buchung war erstaunlich unkompliziert. Kein langes Herumklicken, keine versteckten Gebühren. Fahrzeugtyp, Preis, Versicherung – alles wurde klar und verständlich angezeigt. Ich entschied mich für einen kleinen SUV, robust genug für Nebenstraßen, aber kompakt für Städte.

Auch die Bedingungen waren transparent: Rückgabe vollgetankt, moderate Kaution, Vollkasko mit Selbstbeteiligung. Ein Pluspunkt: Ich konnte den Wagen direkt in Tirana übernehmen, ohne Airport-Zuschlag.

Erster Kontakt mit dem Verkehr

Die Abholung verlief schnell. Auto gecheckt, Führerschein vorgezeigt, Unterschrift, fertig. Keine langen Formulare, keine Verkaufstricks.

Kaum saß ich hinter dem Steuer, spürte ich den Unterschied. Der Verkehr in Tirana ist… sagen wir lebendig. Spurtreue? Flexibel ausgelegt. Blinker? Optional. Hupen? Kommunikation.

Ich war anfangs überfordert. Aber schon nach wenigen Kilometern merkte ich: Es ist ein System – nur eben anders. Wenn man mitfließt, funktioniert es. Wer zögert, macht sich selbst zum Hindernis.

Freiheit auf vier Rädern

Sobald ich die Hauptstadt hinter mir ließ, begann der Teil der Reise, für den sich alles lohnte. Die Küstenstraße zwischen Vlorë und Saranda war ein Traum. Ich konnte anhalten, wann immer mir der Blick gefiel – was ziemlich oft vorkam.

Auch ins Landesinnere fuhr ich: Gjirokastra mit seiner Steinfestung, kleine Bergdörfer mit Kaffeehäusern, in denen niemand Englisch sprach. Ohne Auto wäre ich nie dorthin gekommen. Busverbindungen sind rar, und spontane Abstecher unmöglich.

Praktische Lektionen

Tanken: Fast alle Tankstellen akzeptieren Bargeld, viele auch Karte. Personal ist hilfsbereit, auch wenn kaum jemand Englisch spricht.

Parken: In Städten wie Berat oder Shkodra kann es eng werden. Einheimische parken kreativ – ich hielt mich an sichtbare Markierungen oder fragte, wenn ich unsicher war.

Navigation: Offline-Karten sind Pflicht. Google Maps funktioniert meist gut, aber nicht immer zuverlässig auf kleineren Straßen.

Straßenqualität: Weitgehend gut, aber abseits der Hauptachsen oft voller Schlaglöcher. Ein höhergelegtes Fahrzeug schont die Nerven.

Überraschungen inklusive

Nicht alles lief glatt. Einmal musste ich mitten in den Bergen umdrehen – die Straße war nach einem Erdrutsch gesperrt. Kein Schild, keine Warnung. In einem Dorf war plötzlich eine Hochzeit auf der Hauptstraße – ich musste eine Stunde warten.

Aber gerade diese Unwägbarkeiten machten die Reise intensiver. Es war nicht steril oder planbar – sondern echt. Und immer wieder kam jemand vorbei, winkte, lachte, half. Offenheit ersetzt hier oft perfekte Infrastruktur.

Rückgabe: schnell und freundlich

Zurück in Tirana lief alles wie geplant. Ich traf den Mitarbeiter am vereinbarten Punkt, er prüfte das Auto, warf einen kurzen Blick auf den Tankstand – und verabschiedete sich freundlich. Keine Diskussionen, keine Extrakosten.

Ich war ehrlich erstaunt, wie unkompliziert der gesamte Prozess war. Und vor allem, wie viel dieser Mietwagen zur Qualität meiner Reise beigetragen hat.

Fazit: Kein Luxus, aber echte Freiheit

Albanien mit dem Mietwagen zu bereisen war für mich die beste Entscheidung. Nicht, weil alles perfekt lief – sondern gerade, weil es lebendig, abwechslungsreich und manchmal überraschend war. Die Kombination aus wilder Natur, spontanen Begegnungen und völliger Unabhängigkeit hat den Unterschied gemacht.

Ob ich es wieder tun würde? Absolut. Mit festen Wanderschuhen, vollem Tank, einer Offline-Karte – und dem Wissen, dass manchmal ein Hupen mehr sagt als eine grüne Ampel.

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